Bernard Stiegler war ein französischer Philosoph und Medientheoretiker, der am 1. April 1952 geboren wurde und am 5. August 2020 verstarb. Er war bekannt für seine Arbeiten zur Philosophie der Technologie, der Digitalisierung und der modernen Kultur.
Stiegler studierte Philosophie an der École normale supérieure in Paris und schloss sein Studium mit einer Arbeit über die Hermeneutik von Martin Heidegger ab. In seinen philosophischen Schriften beschäftigte er sich intensiv mit Fragen der Technik, der Entwicklung der digitalen Gesellschaft und der Auswirkungen der digitalen Ökonomie auf das Individuum. Er war Mitbegründer des Instituts für Forschung und Innovation am Centre Pompidou und gründete später das Institut für Forschung und Innovation am Centre Pompidou in Paris.
Stiegler argumentierte, dass Technologie und Medien nicht nur Werkzeuge, sondern auch externisierte Gedächtnisprothesen sind. Er betrachtete Technologie als eine Art kulturelles Gedächtnis, das gesellschaftliche Werte, Normen und Narrative speichert und weitergibt. Dabei war er auch sehr kritisch gegenüber der heutigen digitalen Kultur und der kommerziellen Ausbeutung persönlicher Daten.
Neben seiner akademischen Arbeit engagierte sich Stiegler auch politisch und war Mitgründer der Organisationen "Ars Industrialis" und "Association pour une économie des biens communs" (Vereinigung für eine Ökonomie der Gemeingüter). Er setzte sich für eine gerechtere und nachhaltigere Nutzung von Technologie und Medien ein.
Bernard Stiegler hinterlässt ein umfangreiches Werk aus zahlreichen Büchern, Artikeln und Vorträgen, das bis heute von vielen Philosophen und Medientheoretikern diskutiert wird.
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